Banglakids-News Mai 2022 |
Projektberichte I 25.05.2022 I Banglakids-Team |
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Lieber Herr Schulz,
Wie durch ein Wunder haben die allermeisten unserer Kinder, Familien und Mitarbeiter in Bangladesch die Herausforderungen der letzten beide Jahre bewältigt. Und zu diesem Wunder haben auch Sie beigetragen! Ihre treue Unterstützung war gerade in diesen schwierigen Zeiten Gold wert. Ganz herzlichen Dank dafür! Sie haben uns mit Ihren Spenden viel Kraft, Mut und auch die finanzielle Möglichkeit gegeben, unsere Arbeit in den Armenvierteln von Dhaka weiterzuführen.
Viele der von Banglakids unterstützten Familien kommen ursprünglich aus ländlichen Regionen, wo die Armut sehr groß ist. „Sie lassen alles hinter sich. In der Hoffnung auf ein besseres Leben ziehen sie in die Hauptstadt“, weiß Projektleiter Jacob Baroi zu berichten. „Hier in Dhaka finden sie aber oft nur schlecht bezahlte Arbeit und landen in Armenvierteln, wo die Not häufig noch größer ist als zu Hause. Doch für die meisten gibt es kein Zurück. Viele Väter und Mütter kamen hierher, um ihren Kindern später ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie sind sich bewusst, dass der Besuch einer Schule die Grundlage dafür ist. Wenn das Einkommen der Eltern kaum für Essen und Miete reicht, bleibt für Schulgeld nichts übrig. Viele Mädchen und Jungen träumen davon, in die Schule zu gehen. Stattdessen müssen sie bereits in frühen Jahren Müll sammeln, Steine klopfen oder in Privathaushalten arbeiten.“
Diesen Kindern gibt Jacob Baroi und sein Team eine Chance. An den von ihm geleiteten Banglakids-Schulen lernen sie lesen, schreiben und rechnen. Ohne Schulgebühren zu bezahlen. Auch Sumona hat diese Chance ergriffen. Mittlerweile geht sie in die 6. Klasse. „Ich will später einmal Ärztin oder Krankenschwester werden“, sagt sie. Dass Sumona davon überhaupt träumen kann, verdankt sie Jacobs unermüdlichen Einsatz für die Ärmsten der Armen. Mit einem Team von ausgebildeten Lehrerinnen führt er momentan insgesamt 500 Kinder bis zum Grundschulabschluss nach der 5. Klasse bzw. fördert sie anschließend beim Besuch von weiterführenden Schulen. Er ist sich bewusst: „Das ist nur möglich, weil es in Deutschland Menschen gibt, denen unsere Kinder in den Slums von Dhaka am Herzen liegen.“
Nur mit Ihrer Hilfe können wir Schulen betreiben, wo es sonst keine gäbe. Vielen Dank, dass Sie das möglich machen!
Wer Jacob kennt, weiß: Seine Arbeit ist erst erledigt, wenn alle Kinder die Chance haben, eine Schule zu besuchen. Dafür setzt er sich jeden Tag aufs Neue ein. Er versucht, Spenden aufzutreiben, bildet Lehrer aus und ist den Familien in den Armenvierteln ein geschätzter Ansprechpartner.
Die meisten Eltern wollen, dass ihr Kind in eine Schule geht. Aber es gibt auch Familien, die befürchten, ohne den Zuverdienst ihres Kindes nicht über die Runden zu kommen. Mit ihnen führt Jacob viele geduldige Gespräche und versucht, sie zu überzeugen, wie wichtig der Schulbesuch für ihren Sohn oder ihre Tochter ist.
„Wenn sie dann einverstanden sind, ihr Kind in die Schule zu schicken, bin ich glückselig! Und es ist mir auch ein großes Anliegen, dass die Kinder nicht aus der Schule genommen werden, sobald sie die fünfjährige Schulpflicht erfüllt haben“, erklärt Jacob. „Durch den Besuch einer weiterführenden Schule haben sie viel mehr Chancen!“
Aber auch Jacob muss den Tatsachen ins Auge sehen: Es gibt Familien, die haben keine andere Wahl. Sie können nur überleben, wenn ihre Kinder ebenfalls zum Einkommen beitragen. Und häufig verdient ein Elfjähriger mit Grundschulabschluss bereits deutlich mehr als seine Mutter oder sein Vater, die keine Schule besuchen konnten.
„Wir halten regelmäßig Veranstaltungen ab, in denen wir unseren Kinder und auch deren Eltern erläutern, dass jedes Kind das Recht auf Bildung und auf körperliche und seelische Unversehrtheit hat. Wir weisen auf gefährliche, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen hin und sprechen über Gefahren des Kinderhandels und über Folgen und Probleme von Kinderehen. Man kann diese Themen nicht oft genug ansprechen. Zu diesen Treffen lade ich auch immer Vertreter aus dem Gesundheitswesen und aus dem sozialen Bereich ein“, ergänzt Jacob. „So hören die Leute von vielen Seiten, wie wichtig Bildung für unsere Kinder ist!“
Denn Bildung verändert das Leben. Sie ist der Grundstein für ein besseres Leben. Sie ist die Chance, die unsere Kinder haben. Gemeinsam mit Ihnen können wir ihnen diese Chance geben!
Jacob hat die bittere Erfahrung gemacht, dass etwa ein Dutzend Eltern während der Corona-Krise ihre Arbeit hier in Dhaka verloren haben. Mit ihren Töchtern und Söhnen mussten sie zurück aufs Land ziehen, um im Kreise ihrer Angehörigen die schwierige Zeit irgendwie durchzustehen. Der Abschied von diesen Familien hat Jacob sehr betroffen gemacht.
Umso glücklicher war er, als er zu Beginn des Jahres 2022 - wegen einer privaten Spendenaktion und der Zuwendung einer Stiftung - zwei neue Vorschulklassen und zwei zusätzliche erste Klassen eröffnen konnte. „Die Chance, lesen und schreiben zu lernen, verändert das Leben der Kinder. Diese Chance ergreifen sie sofort. Im Nu waren alle Plätze belegt!“
Bitte unterstützen Sie unsere Mädchen und Jungen weiterhin auf ihrem Weg in eine positive Zukunft! Gerade jetzt ist Ihre Spende wichtiger denn je!
Liebe Grüße,
Mathias Geisenfelder und Ihr Banglakids-Team, im Mai 2022
Das können Sie bewirken |
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Wir können das Leben dieser Kinder und ihrer Familien innerhalb einer Generation verändern. Alles, was diese Kinder benötigen, ist eine Chance. Und diese Chance können wir ihnen geben. Investieren Sie in die Zukunft unserer Kinder! |